Energiegenossenschaft zahlt 9 Prozent Dividende

Erfolgreichstes Jahr seit 2009

Dass ihre Genossenschaft erfolgreich arbeitet, ist für die Mitglieder der „Energie für Saerbeck eG“ keine überraschende Information. Seit 2009 engagiert sich die Genossenschaft mit Investitionen in Anlagen, die in Saerbeck Energie aus Sonne und Wind gewinnen. Mit 15 Millionen Euro beteiligte sich das Unternehmen zwischen 2010 und 2014 an der Errichtung von PV-Anlagen auf den Dächern des Schul- und Sportzentrums sowie auf den Bunkern im Bioenergiepark und an einem der sieben Windräder. „Seither ernten wir Solar- und Windstrom und produzieren 12 Millionen Kilowatt grünen Strom im Jahr. Das reicht, um 4000 Haushalte zu versorgen“, machte Ewald Baar, Vorstandsvorsitzender der Energie für Saerbeck, jetzt im Rahmen der Generalversammlung in der Bürgerscheune deutlich.

Dann die Überraschung: „2022 aber war ein außergewöhnliches Jahr. Das erfolgreichste seit 2009“, berichtete der Aufsichtsratsvorsitzende Ansgar Heilker den Genossenschaftsmitgliedern. Das ließ diese aufhorchen. Die Zahlen, die Vorstand und Aufsichtsrat präsentierten, sprachen für sich. Nicht nur, dass 2022 ein sehr gutes Sonnen- und Windstrom-Erntejahr war, auch die Erlöse aus dem Stromverkauf sind wegen der Marktturbulenzen durch den Ukraine-Krieg deutlich gestiegen. In den Geschäftsbüchern der Genossenschaft sind für 2022 erheblich höhere Bilanzgewinne ausgewiesen als im Mittel der Vorjahre. „Das ist einmalig und ein Sondereffekt, den es so schnell nicht wieder geben wird“, ordneten die Mitglieder des Aufsichtsrates das hervorragende Jahresergebnis ein.

Am Bilanzgewinn von rund 530.000 Euro (2021: 178.00 Euro, 2020: 267.00) werden die Genossenschaftsmitglieder mit einer Dividende von neun Prozent auf den Geschäftsanteil profitieren. Gestärkt werden sollen nach dem Beschluss der Versammlung auch die Rücklagen und rund 200.000 Euro können in die Planung zukünftiger Projekte gehen. Der Bilanzgewinn, so der Aufsichtsrat, komme gerade zur rechten Zeit und gebe der Genossenschaft die finanziellen Möglichkeiten, die Weichen für die Zukunft zu stellen.

„Uns sind als Genossenschaft Energie für Saerbeck einige Projekte aus dem Dorf angetragen worden, die mit unserer Beteiligung kurz- und mittelfristig realisiert werden könnten“, berichtet Heilker. Dabei handelt es sich um zwei Windparks in den Bauerschaften sowie zwei in Aussicht genommene Freiflächen-PV-Anlagen.

Nachdem die Genossenschaft in den vergangenen Jahren keine Investitionsmöglichkeiten sah, steht damit jetzt ein bedeutender Entwicklungsschritt an. „Wir haben das Know How und haben die Lust, mit neuen Projekten weiterzumachen“, sagten die Aufsichtsratsmitglieder und erhielten durch den mehrheitlichen Beschluss der Generalversammlung die volle Unterstützung.

„Mit der Beteiligung an den Kosten für Planung und erforderliche Gutachten der Vier Vorhaben gehen wir ins Risiko“, erläuterte der Aufsichtsrat. Möglicherweise können nicht alle Projekte realisiert werden. Sobald aber nach abgeschlossener Planung und intensiver Prüfung durch die Genossenschaft eine Projektbeteiligung in Aussicht genommen wird, können sich interessierte Bürger wieder beteiligen. Neumitglieder sin dann in der Genossenschaft willkommen, hieß es bei der Versammlung.

„Wir rechnen, wenn es gut läuft, mit Investitionen im mittleren siebenstelligen Bereich“, so Heilker. Über alle Schritte werde die Genossenschaft „Energie für Saerbeck“ zu gegebener Zeit öffentlich informieren.

Bericht: Marlies Grüter, Westfälische Nachrichten