Münstersche Zeitung, 10.10.2012

Erster Spatenstich läutet Bau der Windkraftanlagen ein

SAERBECK Ab 2013 versorgt sich Saerbeck selbst mit Energie. Mit dem ersten Spatenstich für die Windkraftanlagen im Bioenergie-Park setzt der Ort auf regenerativen Strom. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch deutlich günstiger als herkömmlicher Strom.

Von Stephan Teine

„Vor Jahren wurden wir für Windkraft noch ausgelacht, jetzt ist es ein absolute Erfolgsgeschichte“, sagt NRW-Umweltminister Johannes Remmel. „Saerbeck ist bundesweit für seinen Bioenergiepark bekannt“, sagt Landrat Thomas Kubendorff. „Der Bioenergiepark ist auf der Zielgeraden, aber noch lange nicht am Ziel“, sagt Bürgermeister Roos. Beim symbolischen ersten Spatenstich für die sieben Windkraftanlagen übertrumpften sich die Redner gegenseitig mit Lobesreden.

Gemeinschaftsprojekt mit Bürgerbeteiligung

Allein fast zehn Minuten vergingen, bis Bürgermeister Wilfried Roos alle Beteiligten, Investoren, Lenker, Förderer und Planer der Projekte im Bioenergiepark begrüßt und vorgestellt hatte. „Diese Begrüßung kam mir vor wie eine Litanei“, sagte der Umweltminister. Allgemeines Gelächter. „Aber das meine ich keinesfalls im negativen Sinn. Hier in Saerbeck wird deutlich, wie ein Gemeinschaftswerk unter Beteiligung der Bürger funktionierten kann“, fügte Remmel nach einer Kunstpause hinzu.

Auch habe Roos mit einfachen Worten ein enormes Projekt skizziert: „Statt 2030 wird die Energieautarkie in Saerbeck schon 2013 erreicht. Ein enormes Tempo“, sagte Remmel. Regenerative Energien seien ohne Windkraft nicht denkbar, deswegen mache Saerbeck mit den sieben Anlagen im Bioenergiepark jetzt das Projekt rund.

Saerbeck wird zur Klimakommune

Die eigentliche Vorbildfunktion des Bioenergieparks für ähnliche Projekte sah er aber gar nicht in der Stromproduktion vor Ort, sondern in dem Gesamtkonzept und dem Rahmen, die hinter dem Projekt Klimakommune stehen. „Saerbeck zeigt, wie ein konzeptioneller Gesamtrahmen für den Klimawandel aussehen kann“, so Remmel.

Der umfassende Ansatz, der mit Mitteln aus der Bürgerschaft finanziert und getragen werde, sei vorbildlich für andere Kommunen. Es gehe in Zukunft nicht mehr um einzelne Anlagen für regenerative Energien, sondern um größere, regionale Projekte.

29 Megawatt Strom in Spitzenzeiten

Wie Bürgermeister Roos vorrechnete, sollen die sieben Anlagen im dritten Quartal 2013 ans Netz gehen. Dann produziert der Bioenergiepark in Spitzenzeiten bis zu 29 Megawatt Leistung. Eine Schlüsselrolle bekommt dabei auch noch die Energiespeicherung. „Wir sind gerade dabei, diesen Wunschtraum zu erfüllen“, sagte Roos.

Mit den Redox-Flow-Batterien der Firmengruppe Allmerus, Prudent Energy und Rewko können wir Saerbeck nicht nur auf dem Papier, sondern auch physikalisch rund um die Uhr mit Strom versorgen“, sagte Roos. Und das sogar unterhalb des bisher üblichen Marktpreises für Strom, wie der Bürgeremeister versprach.

Gute Zukunftsaussichten – nicht nur für Saerbeck: „Ich freue mich schon auf den nächsten ersten Spatenstich“, so Remmel.

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